Zahnprothese
Wann kommt eine Zahnprothese zum Einsatz?
Eine Zahnprothese wird meist bei Lücken angewendet, die so groß sind, dass sie nicht mehr durch eine oder mehrere Brücken zu schließen sind. Es gibt je nach Größe der Zahnlücke oder Verankerungsmöglichkeiten verschiedene Prothesen.
Modellgussprothese
Eine Modellgussprothese ist eine Teilprothese. Sie wird mit Hilfe von gegossenen Metallklammern an den natürlich verbleibenden Zähnen befestigt. Sie besteht aus einer Metallegierung, durch die die Prothese sicher an den Klammern sitzt. An diese Klammern werden dann die aus Kunststoff hergestellten Zahnfleisch- und Zahnimitate befestigt. Die Modellgussprothese, auch Klammerprothese genannt, ist die einfachste unter den Varianten.
Teleskopprothese
Eine Teleskopprothese ist ebenfalls eine Teilprothese. Sie wird jedoch nicht – anders als bei der Modellgussprothese – mit Klammern verankert, sondern mit sogenannten Teleskopkronen, die aus zwei Teilen bestehen. Die Primärkrone aus Metall (auch Innenteleskop) ist am Zahnstumpf befestigt. Die Sekundärkrone (auch: Außenteleskop) wird dann auf die Primärkrone gesetzt. Dies hat den Vorteil, dass sie zur Reinigung wieder herausgenommen werden kann.
Implantatgetragene Zahnprothese
Sind wenige oder gar keine Zähne mehr vorhanden, wird die implantatgetragene Zahnprothese verwendet. Diese wird an einem oder an mehreren Implantaten befestigt, die dann als künstliche Zahnwurzel dienen.
Vollprothese
Eine Vollprothese, kommt zum Einsatz, wenn viele Zähne ersetzt werden müssen. Sie umfasst somit beispielsweise alle Zähne des Ober- oder Unterkiefers. Die Totalprothese kann in Form eines herausnehmbaren Zahnersatzes sein und besteht im Normalfall aus einem rosafarbenen Kunststoff (PMMA). Auf diesen werden aus Kunststoff hergestellte Zähne befestigt. Die Vollprothese wird durch sogenannte Ventilränder gehalten, da sie nicht von einer Krone oder einem Implantat getragen wird. Diese Ventilränder sorgen beim Einsetzen für einen Unterdruck zwischen Prothese und Kieferschleimhaut. Durch diesen Unterdruck sowieso natürliche Kräfte zwischen Kiefer und Zahnprothese wird der stabile Halt der Vollprothese gewährleistet.
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Behandlungsablauf bei Prothesen
eine Zahnprothese ist in ihrer Herstellung und Einpassung besonders aufwendig. Deshalb sind meist mindestens vier bis sieben Zahnarztsitzungen notwendig. Je nach Art der Zahnprothese sind ebenfalls die Behandlungsvorgänge unterschiedlich. Modellgussprothesen sind beispielsweise – im Vergleich zu den anderen Prothesen – schnell einzusetzen, da lediglich Abdrücke genommen und die Klammern gegossen werden müssen. Dann müssen die Prothesen nur noch an den Klammern befestigt werden. Eine Behandlung durch eine implantatgetragene Zahnprothese dauert schon deutlich länger, weil das Einsetzen und Einwachsen des Implantats bereits zwei bis drei Monate in Anspruch nimmt und die eigentliche Behandlung erst danach stattfinden kann.
Vorteile
Ein Vorteil einer Zahnprothese ist, dass der Zahnersatz im Vergleich zu anderen kostengünstiger ist. Außerdem sind Prothesen ästhetisch ansprechend, leicht zu pflegen und bei einem weiteren Zahnverlust leicht zu erweitern und anzupassen.
Nachteile
Ein Nachteil der Zahnprothese ist der Aufwand in der Herstellung. Außerdem sind meist mehrere Sitzungen beim Zahnarzt nötig. Darüber hinaus muss die Zahnprothese äußerst exakt angepasst werden, um Schwellungen, Rötungen oder Entzündungen vorzubeugen.
Kosten
Die Kosten variieren je nach Bauart der Prothese, Anzahl der zu ersetzenden Zähne und verwendetem Material sehr stark. Zum Beispiel liegen die selbst zu tragenden Kosten einer Vollprothese meist bei 600 bis 800 Euro, bei einer Teleskopprothese sind es meist Kosten in Höhe von 1.800 bis 2.000 Euro. Die gesetzlichen Kassen tragen im Rahmen des Festzuschusses meist nur einen sehr kleinen Teil der Kosten. Die privatärztliche Versorgung mit einer hochwertigen Zahnprothese ist deshalb einer der Hauptanwendungsbereiche einer Zahnzusatzversicherung, mit der die Kosten je nach Art der Versorgung bis zu 100 Prozent getragen werden.