Zahnbrücke
Die Zahnbrücke als Zahnersatz
Eine Zahnbrücke ist ein Zahnersatz, der angewendet wird, wenn durch fehlende Zähne eine Lücke entsteht, die geschlossen werden muss. Eine Zahnbrücke besteht zum einen aus den Pfeilern, also den Zähnen, an denen das Konstrukt befestigt wird, und zum anderen aus dem Brückenelement, mit dem Lücken geschlossen werden.
Die verschiedenen Arten einer Brücke
Je nachdem, wie die Zahnbrücke an den umliegenden Zähnen verankert wird, gibt es verschiedene Arten der Brücke.
Vollkronenbrücke
Normalerweise werden Zahnbrücken an den umliegenden Zähnen befestigt, indem diese Zähne durch den „Brückenbau“ voll überkront werden. Diese Variante ist vor allem dann sinnvoll, wenn die umliegenden Zähne selbst ohnehin so stark geschädigt sind, dass sie selbst überkront werden müssten – auch ohne Brücke.
Teilkronenbrücke
Natürlich soll immer so viel gesunde Zahnsubstanz wie möglich erhalten werden – deshalb greifen Zahnärzte zu sogenannten Teilkronenbrücken, wenn die umliegenden Zähne selbst nur partiell oder gar nicht geschädigt sind. Damit wird die Zahnbrücke dadurch befestigt, dass mit ihr lediglich ein Teil des Nachbarzahnes überkront wird. Diese Art der Krone gilt als weniger haltbar und wird deshalb seltener gewählt.
Adhäsivbrücken
Eine dritte Variante der Zahnbrücke ist die sogenannte Adhäsiv- oder Klebebrücke, die auch Marylandbrücken genannt wird. Sie wird direkt an die Zähne geklebt, ohne eine Krone als Verbindungsstück zu verwenden. Diese Zahnbrücke wurde früher vor allem bei Kindern verwendet, weil das Aufkleben einer Krone an einen umliegenden Zahn aus Wachstums-Gründen noch nicht möglich ist. Heute kann diese Art der Krone durchaus mit den anderen Brückenarten konkurrieren.
Teleskopbrücke
Eine weitere Variante ist die sogenannte Teleskopbrücke. Sie kommen zum Einsatz, wenn eine klassische Zahnbrücke wegen fehlenden Zahnmaterials zum Befestigen nicht möglich ist. In diesem Fall wird die Zahnbrücke nicht auf Pfeilerzähne zementiert, sondern der Zahnersatz wird auf sogenannte Teleskopkronen montiert.
Implantat-Brücke
Bei größeren Zahnlücken sind Implantat-Brücken die richtige Wahl. Hier werden Implantate gesetzt, auf die dann Zahnbrücken montiert werden. So können größere Lücken geschlossen werden.
Hybridbrücken
Bei einer solchen Zahnbrücke werden natürliche und künstliche Zähne als Brückenpfeiler verwendet und kombiniert.
Die Zwischenglieder einer Brücke
Eine Zahnbrücke besteht aus dem Pfeilerelement, also dem Element, wo die Brücke aufsetzt – und wird ergänzt um die Elemente zwischen den Pfeilern, die sogenannten Zwischenglieder. Man unterscheidet hier nach Formgebung:
Tangentialbrücken
Tangentialbrücken werden meist im sichtbaren Bereich verwendet, um Lücken zu schließen. Sie können aus Metall, Vollkeramik oder aus mit Keramik verblendetem Metall bestehen. Bei dieser Zahnbrücke bestehen die Pfeiler aus Kronen. Zwischen den Kronen werden die Brückenglieder so aufgespannt, dass sie außen linienförmig am Zahnfleisch liegen, innen laufen sie jedoch schräg vom Zahnfleisch weg. Der Effekt ist hierbei, dass sie zwar eng an der Mundschleimhaut liegen, aber keinen Druck auf sie ausüben.
Sattelbrücken
Bei einer Sattelbrücke liegen die Brückenglieder – ähnlich wie bei der Tangentialbrücke – sattelförmig auf der Schleimhaut. Das Zwischenglied ist jedoch sehr großflächig und kann nur sehr schwer gepflegt und gereinigt werden, weshalb die Sattelbrücken immer seltener verwendet werden.
Schwebebrücken
Schwebebrücken sind Zahnbrücken, die im nicht-sichtbaren Unterkiefer-Seitenzahnbereich verwendet werden. Die Zwischenglieder einer Schwebebrücke haben einen deutlichen Abstand zur Schleimhaut und bilden daher eine unterspülbare Fläche, die sehr gut gereinigt werden kann.
Ovate Pontic
Ovate-Pontic sind Zahnbrücken, bei denen die Brückenglieder eiförmig auf der Schleimhaut aufliegen und quasi ins Zahnfleisch einsinken. Für ein Ovate-Pontic muss das Zahnfleisch vorher jedoch operativ vorbereitet oder es muss ein Provisorium eingesetzt werden, denn es wird eine Mulde benötigt, in die das Ovate-Pontic dann später eingesetzt wird. Dafür ist eine gewisse Schleimhautdicke notwendig. Durch dieses komplizierte Verfahren sind die Kosten deshalb im Verhältnis sehr hoch.
Geschiebe-Brücken
Geschiebe-Brücken – auch geteilte Zahnbrücken genannt – werden eingesetzt, wenn die Brückenpfeiler – zum Beispiel die Implantate – nicht mehr gerade, parallel oder weit voneinander entfernt stehen. Sie bestehen aus zwei oder mehreren Teilen, die mit einer Verschraubung oder einem Geschiebe verbunden werden. Das Geschiebe kann den Unterschied ausgleichen und so für eine einheitliche Richtung sorgen.
Das Material
Wenn eine Krone im nicht-sichtbaren Teil benötigt wird, kommt meistens eine Metalllegierung zum Einsatz. Wird eine Zahnbrücke im sichtbaren Teil des Mundes benötigt, wird ebenfalls eine Metalllegierung eingesetzt, die anschließend mit Keramik überzogen wird.
Der Ablauf der Behandlung
Um eine Zahnbrücke einzusetzen, sind drei Sitzungen beim Zahnarzt nötig. Beim ersten Termin werden die benachbarten Zähne für das Aufsetzen der Krone beschliffen. Außerdem wird bei dieser Sitzung die Zahnfarbe des natürlichen Zahnes festgestellt, damit die zahnfarbene Brücke die gleiche Farbe wie die natürlichen, restlichen Zähne hat. Außerdem werden Abdrücke genommen, und es wird ein provisorischer Zahnersatz eingesetzt, um die Zähne zu schützen. Beim zweiten Termin wird kontrolliert, ob die Zahnbrücke genau passt oder gegebenenfalls im Labor angepasst werden muss. Beim letzten Termin wird schließlich die Brücke – bestehend aus dem Implantat und den Kronen – eingesetzt. Wenn das Einsetzen der Brücke abgeschlossen ist, sind regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt notwendig, um die Zahnbrücke auf Passgenauigkeit usw. zu kontrollieren.
So erfolgt die Versorgung mit einer Zahnbrücke
Vor- und Nachteile einer Zahnbrücke
Vorteil einer Zahnbrücke ist, dass sie bis zu 20 Jahre hält, also eine lange Haltbarkeit besitzt, außerdem ist sie in der Herstellung nicht sehr aufwendig. Der Nachteil ist jedoch, dass die natürliche Zahnsubstanz der gesunden Nachbarzähne teils abgeschliffen werden muss, wodurch die Gefahr von Karies erhöht wird, da der Zahnschmelz angegriffen wurde.
Die Kosten
Die Kosten einer Zahnbrücke variieren je nach Material, Größe und Form. Die gesetzlichen Kassen leisten wie immer ihren Festzuschuss, die Zahnzusatzversicherung trägt die Kosten für die gewünschte Lösung mit einem Prozentsatz von bis zu 100.