Sie befinden sich hier:

Gaumnahterweiterung

Was ist eine Gaumennahterweiterung?

Der Begriff „Gaumennahterweiterung“ beschreibt eine kieferorthopädische Behandlung eines sogenannten Schmalkiefers und bezweckt eine transversale Erweiterung des Oberkiefers. Angewandt wird dieses Verfahren bei ausgeprägten Diskrepanzen zwischen dem Oberkiefer- und dem Unterkieferzahnbogen. Bei ausgewachsenen Patienten wird die Behandlung häufig von kieferchirurgischen Eingriffen unterstützt.

Wodurch eine Gaumennahterweiterung indiziert wird

Häufige Indikatoren für eine Gaumennahterweiterung stellen Kreuzbisse, Malokklusionen, respiratorische Schwierigkeiten, Engstände und ein Missverhältnis zwischen Ober- und Unterkiefer in transversaler Ausdehnung dar.

Die beste Zahnzusatzversicherung für kieferorthopädische Behandlungen finden

Konventionelle Gaumennahterweiterung

Um den Oberkiefer zu dehnen und dadurch dessen Wachstum anzuregen, kommt eine kieferchirurgische Apparatur zum Einsatz: Es erfolgt in der Regel eine Abstützung an den 1. Prämolaren und den 1. Molaren, zum Beispiel mittels Bändern und einer Drehschraube (Hyraxschraube). Über sie wird qua Aufschrauben eine transversale Erweiterung bewirkt, wobei zahlreiche Varianten für ihre korrekte Aktivierung bestehen. In den meisten Fällen dreht der Patient selbst oder ein ihm nahestehender Dritter diese Schraube zu Hause ein- bis dreimal auf. In der kieferorthopädischen Praxis wird der Behandlungserfolg dann in regelmäßigen Abständen kontrolliert.

Chirurgisch unterstützte Gaumennahterweiterung

Um die oben beschriebene Methode der Gaumennahterweiterung bei ausgewachsenen Patientinnen und Patienten durchführen zu können, ist häufig ein unterstützender kieferchirurgischer Eingriff notwendig, da die sogenannte Sutura palatina mediana zwischen den beiden Gaumenhälften im Laufe der Pubertät verknöchert ist und daher geschwächt werden muss, um Wachstum anzuregen. Ein solcher Eingriff zur paramedianen Schwächung erfordert lediglich eine Lokalanästhesie und ist deshalb auch ambulant möglich.

Eine weitere kieferchirurgische Variante stellt die modifizierte LeFort-I-Osteotomie dar, die auf jeden Fall stationär und in intranasaler Intubationsanästhesie durchgeführt werden muss. Dabei wird die kieferorthopädische Apparatur schon vor der Operation durch den Kieferorthopäden eingesetzt. Im Anschluss an die OP, die die Seitenwände des Oberkiefers chirurgisch schwächt, wird mit Abstand von einigen Tagen eine Dehnung durch den Kieferchirurgen eingeleitet: Die Schraube wird pro Tag etwa um ein bis zwei Millimeter aktiviert.

Gut zu wissen

Bei Patienten, die mit verengten Strukturen innerhalb der Nase zu kämpfen haben und infolgedessen unter Atemproblemen leiden, wirkt sich eine Gaumennahterweiterung sehr positiv aus.

Die Kosten einer Gaumennahterweiterung

Die Kosten für kieferorthopädische Maßnahmen werden von den gesetzlichen Kassen in der Regel nur bei Kindern unter 18 Jahren und im Falle schwererer Fehlstellungen entsprechend den kieferorthopädischen Indikationsgruppen getragen. Darüber hinausgehende Maßnahmen werden privatärztlich abgerechnet – leistungsstarke Zahnzusatzversicherungen tragen die Kosten bei medizinischer Notwendigkeit.

Mehr Informationen zu kieferorthopädischen Diagnosen