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Hyperdontie / Mesiodens

Was ist Hyperdontie?

Hyperdontie (oder auch Hyperodontie) beschreibt das Phänomen überzähliger Zähne oder zahnartiger Gebilde, das alle Zahngruppen betreffen kann. Hyperdontie tritt sowohl beim Milchzahngebiss als auch bei den bleibenden Zähnen auf, ist beim Milchzahngebiss allerdings weitaus seltener.

Ursachen

Überzählige Zähne oder Zahngebilde oder, einfach gesprochen, zu viele Zähne im Mund sind erblich bedingte Anomalien des Gebisses. Von Hyperdontie ist etwa nur jeder 50. Erwachsene betroffen, wobei die Anomalie mehr Männer als Frauen betrifft.

Formen der Hyperdontie

Hyperdontie bedeutet allgemein, dass im Milchzahngebiss mehr als 20 Zähne und im bleibenden Gebiss mehr als 32 Zähne vorhanden sind, sodass eine Störung des Zahnschemas vorliegt, wodurch sich eine Verschiebung der sogenannten „Hausnummern“ ergibt. Zuweilen tritt Hyperdontie im hinteren Gebissbereich als zweiter Weisheitszahn (Distomolar, Dentes supernumerari, Neuner) auf, der sich zumeist klein und rundlich darstellt. Da überzählige Weisheitszähne in noch erheblicherem Ausmaß zu Störungen des Gebisses und Zahnfehlstellungen führen können, als es bereits normale Weisheitszähne vermögen, müssen sie zumeist operativ entfernt werden. Dies erfolgt in der Regel kaum schmerzfrei, denn die Zahnwurzel ist im Gegensatz zum Zahn selbst normal ausgebildet. Die häufigste Form der Hyperdontie stellt jedoch ein sogenannter Zapfenzahn (Mesiodens) dar.

Mesiodens / Mesiodentes

Bei einem Mesiodens (Zapfenzahn oder Nasenzahn) handelt es sich um einen fehlgebildeten Schneidezahn. Er tritt in der Mitte des Oberkiefers auf, ist klein und rundlich geformt und besitzt fast keine Schneide, weist also insgesamt eine untypische Zahnform auf, sodass auch von einem zahnähnlichen Gebilde gesprochen werden kann. Die Zahnkrone eines Zapfenzahns ist zumeist glatt, kegel- oder pflockartig geformt, weshalb der Zahn auch als Kegel- oder Griffelzahn bezeichnet wird. Die Zahnwurzel ist rund und voll ausgebildet, aber nicht normal gespalten, sondern verläuft an der Spitze konisch. Der Zahnschmelz ähnelt dem normaler Zähne.

Störungen

Ein Mesiodens, der sich aufgrund einer Überproduktion der oberen Zahnleiste als überzähliger Zapfenzahn (Nasenzahn) zwischen die oberen mittleren Schneidezähne einschiebt und meist in Einzahl vorkommt (Plural: Mesiodentes), verursacht aufgrund seiner retinierten (verlagerten) Stellung häufig eine Lücke zwischen den oberen Schneidezähnen oder behindert den Zahndurchbruch (Dention) der Nachbarzähne. In vielen Fällen führt er auch zu Veränderungen der Kronenform der Nachbarzähne. Schmerzen oder entzündliche Vorgänge werden jedoch nur selten ausgelöst.

Therapie

Mesiodentes müssen generell nur dann entfernt werden, wenn sie andere Zähne behindern, sehr ungünstig im Kiefer sitzen und zu Zahnschmerzen führen. Da dies aber in den meisten Fällen gegeben ist, bisweilen Schmerzen beim Kauen oder Sprechen auftreten und außerdem ästhetische Gründe dafür sprechen, sollten sie in der Regel operativ beseitigt werden.

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