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Amalgam

Was ist Amalgam?

Amalgam ist ein Füllmaterial für (beispielsweise durch Karies) geschädigte Zähne und wird zu diesem Zweck seit mehr als 100 Jahren verwendet. Der Werkstoff Amalgam ist ein Gemisch aus den Metallen Kupfer, Zinn, Silber und Quecksilber, das mit etwa 50 Prozent den weitaus größten Anteil ausmacht.

Anwendung

In der Zahnarztpraxis wird das – in Pulver- oder Kapselform aufbewahrte – Amalgam mit flüssigem Quecksilber vermischt, sodass sich eine dickflüssige Substanz bildet, mit der ein geschädigter Zahn gefüllt wird. Anschließend härtet die Masse dort aus.

Vorteile von Amalgam

Amalgam ist nicht nur relativ preisgünstig, sondern auch sehr langlebig: In puncto Stabilität und Abrieb (durch das Kauen) verhält sich der Werkstoff ähnlich wie natürliches Zahnmaterial. Sogar in den viel beanspruchten Seitenzahnbereichen bleibt Amalgam bis zu acht Jahre lang stabil. Zudem lässt sich das Metallgemisch leicht verarbeiten, füllt beschädigte Zähne bis in die Randbereiche und härtet in kurzer Zeit aus.

Nachteile von Amalgam

Amalgam steht seit vielen Jahren vor allem in der Kritik wegen seines hohen Anteils an giftigem Quecksilber, das die Patienten-Gesundheit und nicht zuletzt die Umwelt belasten kann. Die Kritiker meinen, dass Amalgam-Füllungen bei jedem Kau-Vorgang geringe Mengen des giftigen Metalls freisetzen, die dann in den Organismus gelangen. Bei herausgebrochenen und verschluckten Füllungs-Teilen steigt die Quecksilber-Belastung des Körpers noch weiter an. Darüber hinaus kann Amalgam zu allergischen Reaktionen führen, verbreitet manchmal im Mund einen metallischen Geschmack und passt sich farblich nicht der natürlichen Zahnsubstanz an. Einem Beschluss des Europaparlamentes zufolge dürfen ab dem 1. Juli 2018 bei Schwangeren und Kindern unter 15 Jahren keine Amalgam-Füllungen mehr vorgenommen werden. Eine gesundheitsschädigende Wirkung des Amalgams ist jedoch bis heute nicht wissenschaftlich zuverlässig nachgewiesen worden.

Gut zu wissen

Patienten mit Allergien gegen Inhaltsstoffe des Amalgams und solche, die an einer Niereninsuffizienz leiden, sollten Amalgam meiden und ihren Zahnarzt diesbezüglich rechtzeitig informieren. Ggf. kann auch eine Amalgamausleitung sinnvoll sein!

Die Kosten

Das Material Amalgam wird von den gesetzlichen Krankenkassen komplett bezahlt. Wenn bestimmte Zahnarztpraxen grundsätzlich kein Amalgam verwenden wollen, müssen sie alternative Füllmaterialien anbieten, die ebenfalls zuzahlungsfrei sind. Eine (nicht medizinisch notwendige) Entfernung bestehender Amalgam-Füllungen ist vom Patienten selbst zu tragen. Leistungsstarke Zahnzusatzversicherungen tragen auch die Kosten für Füllungen entsprechend dem Wunsch des Patienten.

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