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Zahnzusatzversicherung: Finanztest kann es einfach nicht

Testen - bis Sie auf dem Zahnfleisch gehen!

Wir haben ja fast ein bisschen Angst vor diesen Tagen. Tagen, an denen die Zeitschrift Finanztest sich wieder an Vorsorgeprodukten abmüht. Denn egal, ob BU, Risikolebensversicherungen oder Zahnzusatzversicherung: Finanztest lässt das Testen nicht. Und – auch das war erwartbar – wieder mit einem Ergebnis, das (wie schon so oft und in so vielen Vorsorgebereichen) gut gemeint scheint, unterm Strich aber erschütternd ist.

Was ist passiert?

Die Finanztester haben verschiedene Musterfälle gebildet und die Leistungen bewertet. Dabei wurde lt. Website wie folgt vorgegangen:

“Die Tarif­leistungen wurden jeweils separat für die drei möglichen Bonus­stufen des Versicherten ermittelt und dann zu einem gewichteten Durch­schnitt zusammengefasst. Die Bonus­stufen beein­fl… schnarch .. zzzz …. zzzzz” (wollen Sie alles lesen, lohnt noch, aber Quelle hier)

Lassen Sie mich kurz zusammenfassen: Unter dem Strich wurde bewertet, wie hoch die Kostenerstattung für Zahnersatz in verschiedenen Konstellationen inklusive des GKV-Anteils ist. Kann man natürlich so machen, wird aber dem Sinn und Zweck der Zahnzusatzversicherung nicht wirklich gerecht. Und das aus vielen Gründen.

Zahnzusatzversicherung = Zahnersatz? Was für ein Quatsch!

Es gibt durchaus viele Patienten, die nicht nur mit dem Eigenanteil bei Zahnersatz finanziell überfordert sind – auch bei vielen Zahnbehandlungen leisten die Kassen heute nur noch für unzeitgemäße – eben zweckmäßige – Behandlungen, aber nicht für das, was heute zahnärztlicher Standard ist. Für solche Patienten scheint sich Finanztest nicht zu interessieren. Vielleicht liegt es daran, dass sich die Stiftung Warentest nicht so sehr für die Verbraucher interessiert, sondern vor allem für den eigenen Geldbeutel. Denn das Geschäftsmodell der Tester basiert ja darauf, dass man Testsiegel an die Versicherungswirtschaft verkauft. Kostenpunkt: 7.000 bis zu 200.000 (!!) Euro. (Quelle hier) Warum soll man sich da Nebensächlichkeiten wie den Patientenbedürfnissen aufhalten? Und das bringt uns zur nächsten Frage:

Was ist überhaupt mit den Leistungen, die für Sie als Patienten in der Praxis relevant sind?

Es gibt zahlreiche Versicherungsleistungen, in denen die Tarife sich zum Teil massiv unterscheiden: Ist CEREC mitversichert? Schienen? Werden die Kosten für hochwertige Füllungen erstattet? Wird für schmerzstillende Maßnahmen bei Angstpatienten geleistet? Das sind nur einige Fragen, die bei Finanztest nicht mit in die Bewertung eingehen. Schade, denn für Sie kann das im Leistungsfall einige hundert Euro Unterschied ausmachen.

Prophylaxe - feste Erstattung kein Test-Kriterium?

Die Erstattung für Prophylaxe ist eine Leistung, die Ihnen sicher zu Gute kommt, wenn Sie regelmäßig zur Zahnreinigung gehen. Und natürlich spielen die Erstattungen bei der Wahl der richtigen Versicherung eine wichtige Rolle. Wenn ein junger Mensch im Monat 15 bis 20 Euro für den Zahnschutz ausgeben will, die Zahnreinigung aber schon mit 100 Euro im Jahr bezuschusst wird, dann spielt das natürlich für die Wahl des Tarifes eine wichtige Rolle. Interessiert bei Finanztest aber offensichtlich niemanden.

Test- und Theorie-Universum gegen harte Praxis

Fehlende Zähne spielen bei der Test-Untersuchung zu den Zahnzusatzversicherungen der Zeitschrift Finanztest keine Rolle. Warum nicht? Jeder Dritte, der heute eine Zahnzusatzversicherung abschließt, geht mit fehlenden Zähnen in den Vertrag. Und da macht es für Sie eben einen Unterschied, ob Sie die Barmenia abschließen (1 fehlender Zahn mitversichert, 2 und 3 fehlende Zähne reduzieren die Zahnstaffel), oder die DFV (keine fehlenden Zähne mitversichert) oder die ARAG – hier kosten fehlende Zähne Zuschläge. Und es gibt sogar die UKV, die angeratene Maßnahmen an fehlenden und zu ziehenden Zähnen mitversichert. Alle Anbieter haben aber eines der Angebote, die zu den besten zählen sollen – glaubt man den Experten von Finanztest. In der Praxis erfordert das viel Beratungsaufwand und das Abklären des Zahnstatus durch Vermittler – einfach nach dem Test auf den besten Anbieter zu setzen bringt da wenig. Und im Gegensatz zur Stiftung Warentest haften wir Vermittler für eine ordnungsgemäße Beratung. Die Warentester leider nicht.

Ein verwirrendes Ergebnis

Praxisbezogen ist der Test also eher nicht. Und im Gesamtergebnis merkt man, wie wenig Ahnung man bei der Stiftung vom Thema Zahnzusatzversicherung und den Tarifwelten hat. Das zeigt sich, wenn man sich die Ergebnisse mal im Detail anschaut. Die Barmenia (um mal ein Beispiel zu nennen von einem Anbieter mit unserer Einschätzung nach durchweg sehr guten Produkten) ist mit sechs Tarifen vertreten – getestet wurden die Tarife

  • Mehr Zahn 80,
  • Mehr Zahn 90
  • Mehr Zahn 100
  • Mehr Zahn 80 mit Zahnvorsorge Bonus
  • Mehr Zahn 90 mit Zahnvorsorge Bonus
  • Mehr Zahn 100 mit Zahnvorsorge Bonus

Grob gesagt sind die Tarife mit dem kürzeren Namen die für den Zahnersatz, die mit dem längeren sind diejenigen Tarife, die auch ergänzende Leistungen für Zahnbehandlungen versichern. Die Bedingungswerke sind bei beiden Tarifwelten identisch, nur die Höhe der Erstattung für den Zahnersatz unterscheidet sich – geleistet werden 80, 90 und 100 Prozent des Rechnungsbetrages inkl. GKV-Leistung. Trotzdem schneiden die Tarife im Test wie folgt völlig unterschiedlich ab, nehmen wir einmal die mit dem langen Namen:

  • Mehr Zahn 100 Mehr Zahnvorsorge Bonus: 0,5 (sehr gut)
  • Mehr Zahn 90 Mehr Zahnvorsorge Bonus: 1,1 (sehr gut)
  • Mehr Zahn 80 Mehr Zahnvorsorge Bonus: 1,6 (gut)

Da das Leistungsspektrum gleich ist und nur die Erstattungshöhe unterschiedlich ist, sagt der Test also vor allem eines aus: Sehr gut ist, wer richtig viel erstattet. Weniger sehr gut ist der mit weniger Leistung und ganz vulgär “nur” gut ist, wer noch weniger erstattet – wobei (unter uns) 80 Prozent immer noch sehr viel ist bei einem Implantat für 4.000 Euro. Für das Nahebringen dieser Binsenweisheit kassiert die Stiftung Warentest jedes Jahr übrigens erhebliche Steuermittel – ob das notwendig ist? Auf das Test-Ergebnis wären Sie wohl alleine wahrscheinlich auch gekommen.

Noch interessanter: Die Stiftung Warentest bewertet die Tarife Tarife mit dem langen Namen (also mit deutlich mehr Leistungen) …

  • Mehr Zahn 80 mit Zahnvorsorge Bonus (0,5 – sehr gut)
  • Mehr Zahn 90 mit Zahnvorsorge Bonus (1,1 – sehr gut)
  • Mehr Zahn 100 mit Zahnvorsorge Bonus (1,6 – sehr gut)

genauso wie die mit dem kurzen Namen, also weniger Leistungen:

  • Mehr Zahn 100: 0,5 (sehr gut)
  • Mehr Zahn 90: 1,1 (sehr gut)
  • Mehr Zahn 80: 1,6 (gut)

Damit suggerieren die Warentester, dass die günstigeren Tarife mit weniger Leistungen genau so gut sind wie die teureren mit mehr Leistungen. Tarife, die also nicht für

  • Zahnbehandlungen
  • Kunststofffüllungen
  • Prophylaxe uvm.

leisten, sind damit genauso gut sind wie die Tarife mit den Leistungen. Das ist eine wirklich sehr exklusive Einschätzung. Ganz ehrlich: Nach der ersten Kunststofffüllung, die dann nicht erstattet wird, dürften Sie das wahrscheinlich gänzlich anders beurteilen.

Wer steigt da durch?

Nur noch mal zur Klarstellung: Es geht hier nicht um eine Bewertung der Tarife der Barmenia Zahnzusatzversicherung – die sind exzellent, und zwar alle Kombinationen. Aber das Muster findet sich auch bei anderen Tarifen wie etwa bei der Hallesche oder der DFV (Deutsche Familienversicherung). Und an all diesen Tarifen kann man sehr gut festmachen, wie sinnlos der Test ist. Und die Widersprüche zeigen, zu was für verqueren Ergebnissen eine solche Test-Stümperei führt. Der Test dient auch nicht einmal als Orientierungshilfe, wenn identische Tarife völlig unterschiedlich bewertet werden, nur weil sie unterschiedlich hoch für Zahnersatz leisten.

Denn natürlich ist der Schutz der Barmenia mit einer Erstattung von 80 % deutlich günstiger als der mit 90 oder 100 %. Und so wundert es auch nicht, dass die besten Tarife am Ende fast durchgängig die sind, die die Kosten voll tragen und die natürlich am teuersten sind. Für Sie wäre viel interessanter zu wissen, welche Tarife eine sehr gute Erstattungsleistung haben und trotzdem günstig sind im Marktvergleich. So wie die Stiftung Warentest ihn durchführt, ist der Test aber kaum mehr als ein Preisvergleich auf BILD-Zeitungs-Niveau. Immerhin haben das die Bild und die Stiftung Warentest gemeinsam: Schlechte Inhalte werden auch noch hinter Bezahlschranken versteckt.

Wenn Sie wirklich einen umfassenden Vergleich haben wollen, dann kommen Sie zu uns. Hier bei uns können Sie im Rechner sehen,

  1. wie gut die Bedingungen sind
  2. welche Erstattungen möglich sind
  3. was der Schutz individuell kostet, also auch mit Zuschlägen für fehlende Zähne.

Und mit einer Analyse von uns können Sie das Test-Ergebnis getrost vergessen.

Wir finden die beste Versicherung für Sie ganz individuell